Besuch der KZ Gedenkstätte Springhirsch

Besuch der KZ Gedenkstätte Springhirsch

Im August war ich zusammen mit meiner Kollegin Uta Röpcke zu Gast in der KZ-Gedenkstätte Springhirsch bei Kaltenkirchen und konnte mich von der hervorragenden Arbeit der Gedenkstätte überzeugen.

Ab August 1944 errichtete das KZ Neuengamme eine Außenstelle in Springhirsch. Auf dem hier bereits vorhandenen Militärflugplatz sollten neuartige düsengetriebene Jagdflugzeuge eingesetzt werden. Dazu mussten die Start- und Landebahn verlängert werden. 500 Häftlinge aus dem KZ-Neuengamme mussten hier unter unvorstellbaren Bedingungen arbeiten. Das Prinzip „Vernichtung durch Arbeit“ stand im Vordergrund uns so sind bis zur Evakuierung des Lagers im April 1945 nachweislich 194 Häftlinge elendig um Leben gekommen, vermutlich waren es sehr viel mehr.

Nach ersten Anfängen aus dem Jahre 1975, die Geschichte des Lagers zu erforschen und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, dauerte es noch fast ein Vierteljahrhundert, bis endlich im Jahre 1999 der Aufbau einer Gedenkstätte begann und sich der Trägerverein für die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch gründete.

Im Mittelpunkt der Arbeit des Gedenkstättenleiters Mark Czichy stehen die Erinnerungsarbeit und die historisch-politische Vermittlungsarbeit. Wichtig sind Bildungsangebote für Schüler*innen, die nicht nur als klassische Bildungsformate organisiert werden, sondern auch mit speziellen Angeboten wie Graphic-Novel- und Poetry-Slam-Workshops.

Gerade die kleineren Gedenkstätten bedürfen weiter institutioneller Förderung, um ihre gesellschaftlich wichtige Arbeit mit hohen Qualitätsstandards fortsetzen zu können, dies ist umso wichtiger vor dem Hintergrund eines zu beobachtende Rechtsruckes in Deutschland und Europa.

Lobend erwähnen möchte ich auch die hohe Bereitschaft des Kreises Segeberg, auch die Gedenkstätte in den On-Demand-Verkehr mit einzubeziehen.

Bei einem Rundgang über das Gelände der Gedenkstätte- Springhirsch war ein Außenlager des KZ Neuengamme spürte man auch noch nach 80 Jahren die Unglaublichkeit dieses größten Menschheitsverbrechens.

Der Besuch lehrt uns auch, dass wir alles daran setzen müssen, dass sich dies nicht wiederholt. Alle Demokraten sind aufgefordert, sich dem Rechtsruck entgegenzustellen. Es ist unsere Aufgabe unserer Generation dafür zu sorgen, dass sich solch ein Verbrechern nie wieder ereignet. Auch dafür danke ich den Mitarbeitenden der Gedenkstätte sehr herzlich.

 

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