Der Landtag gedenkt der Opfer des Holocaust

Der Landtag gedenkt der Opfer des Holocaust

Foto von Prof. Dr. Uwe Danker, Eka von Kalben, Landesrabbiner Dov-Levy Barsilay und Bischof Gothart Magaard im Schleswig-Holsteinischen Landtag.
Prof. Dr. Uwe Danker, Eka von Kalben, Landesrabbiner Dov-Levy Barsilay und Bischof Gothart Magaard

Das Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aufrecht zu erhalten, ist eine der wichtigsten zeitlosen politischen Aufgaben. Zum Holocaustgedenktag erinnern wir jährlich an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945, das sinnbildlich für den Völkermord und die anderen unmenschlichen Verbrechen des Nazi-Regimes steht.

Weit über eine Million Menschen wurden allein in Auschwitz ermordet: Menschen jüdischen Glaubens, Sinti*zze und Rom*nja, queere Menschen, Menschen mit Behinderung, politische Gegner*innen und Kriegsgefangene. Ihr Andenken ist gleichzeitig Erinnerung an die Schrecken der Vergangenheit und Mahnung an unser heutiges politisches Handeln, um solche Taten niemals wieder zuzulassen.

Im Schleswig-Holsteinischen Landtag fand am Donnerstagabend zu diesem Anlass eine zentrale Gedenkfeier statt, die ich als Vizepräsidentin eröffnet habe. Zentrale Akteure waren Dov-Levy Barsilay als Landesrabbiner der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein und Gothart Magaard als Bischof aus dem Sprengel Schleswig und Holstein, die Gebete im Andenken sprachen und zu Sensibilität und Behutsamkeit mahnten. Prof. Dr. Uwe Danker, Direktor der Forschungsstelle für regionale Zeitgeschichte und Public History der Europa-Universität Flensburg, hielt einen Gedenkvortrag, mit dem er die dramatischen Entwicklungen des Jahres 1933 erläuterte. Musikalisch begleitet wurde der Abend durch Opernsänger Szymon Chojnacki und Stefan Bone, Kapellmeister und Solorepetitor am Theater Kiel. Mir persönlich ist wieder deutlich geworden, welche wichtige Rolle gerade auch bei solchen bedrückenden Gedenken die musikalische Begleitung spielt. Die beiden Musiker haben uns sehr bewegt.

Ich danke den Rednern und allen, die den Abend mitgestaltet haben, sehr für ihre wertvollen Beiträge und ihre wichtige Arbeit. Mit starker Demokratie, Weltoffenheit, Respekt und gegenseitigem Verständnis gegen den Faschismus anzugehen, der immer wieder auch bei uns in Schleswig-Holstein sein hässliches Gesicht zeigt, ist mir ein besonderes Anliegen – nicht nur am Holocaust-Gedenktag, sondern jeden Tag.

Gerade in Zeiten, in denen in Europa wieder Krieg herrscht und wir Flucht und Vertreibung erleben, müssen wir uns der historischen Verantwortung Deutschlands besonders bewusst sein und danach handeln. Das bedeutet, dass wir solidarisch an der Seite der Opfer von Krieg und Gewalt stehen und sie im Kampf gegen autoritäre Regime mit allen Mitteln unterstützen, so auch die Ukraine.

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