Besuch beim European XFEL
Vor kurzem besuchte ich mit einer kleinen Gruppe Abgeordneter meiner Landtagsfraktion und grünen Kommunalpolitiker*innen die in ihrer Art weltweit einzigartige Forschungseinrichtung in der Teilchenbeschleunigung.
Der European XFEL ist eine internationale Forschungseinrichtung, an der 12 Nationen als Gesellschafter beteiligt sind: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien. Polen, Russland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Ungarn und Vereinigtes Königreich. XFEL steht für Freie Elektronen Laser mit Röntgenstrahlung.
Zentraler Bestandteil der Forschung ist ein zwischen Schenefeld und Hamburg Bahrenfeld unterirdisch verlaufender 3,4 Kilometer langer und weltstärkster Röntgenlaser. Mit diesem können im Jahr ca. 100 naturwissenschaftliche Experimente in den Bereichen Gesundheit, Klima und Energie, Digitalisierung, Umwelt und Nachhaltigkeit durchgeführt werden.
Beim Bau der Anlage standen Sicherheit und Umweltschutz an erster Stelle, so wurde selbstverständlich vor Baubeginn eine unabhängige Umweltverträglichkeitsstudie durchgeführt. Große Bäumen, Hecken und kleine Wäldchen blieben erhalten und nach den Baumaßnahmen wurde die Fläche in ihren ursprünglichen, natürlichen Zustand zurückversetzt und zudem zur Förderung der Biodiversität optimiert. Nachhaltigkeit wird auf dem Campus großgeschrieben. So wird auf Recycling und die Wiederverwendung eingesetzter Materialien geachtet und ausschließlich grüner Strom genutzt. Auch die Wärme aus der Kühlung des European XFEL wird verwendet. Es ist geplant, mit der Abwärme ebenfalls Haushalte und Gewerbetreibende in direkter Umgebung zu versorgen.
Bedauernswert ist, dass die gemeinsame Forschung mit russischen Wissenschaftlern derzeit ruhen muss. Dafür freut mich besonders, wie sehr sich das European XFEL auch für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine einsetzt. Auf einem der Fotos sind Bilder einer ukrainischen Künstlerin zu sehen, die während ihres Aufenthalts im campuseigenen Gästehaus Bilder zur Forschungsarbeit im XFEL gemalt hat.