Zu Besuch in den Holmer Sandbergen: Ein echtes Naturjuwel mitten in Schleswig-Holstein
Mit Rangern unterwegs im FFH-Gebiet – warum der Schutz dieser einzigartigen Landschaft so wichtig ist
Zwischen knirschendem Sand unter den Füßen, flirrender Sommerluft und dem Zwitschern seltener Vögel liegen die Holmer Sandberge – ein echtes Naturwunder, das gar nicht weit von der nächsten Stadtgrenze entfernt ist. Gemeinsam mit Hauke Hintz und Jade Martin, zwei engagierten Ranger:innen vom Landesamt für Umweltschutz Schleswig-Holstein, war ich dort unterwegs. Und: Ich habe viel gelernt!
Die Holmer Sandberge sind eine Binnendünenlandschaft, entstanden in der letzten Eiszeit – und damit nicht nur alt, sondern auch ziemlich besonders. Dieses Flora-Fauna-Habitat-Gebiet gehört zum europäischen Natura 2000-Netzwerk und ist ein Rückzugsort für viele bedrohte Arten. Eine dieser Arten ist die Heidelerche. Von ihr gibt es in ganz Schleswig-Holstein gerade mal 150 bis 200 brütende Paare. Das ist nicht viel – und macht klar, wie empfindlich unsere Ökosysteme sind und wie dringend ihr Schutz gebraucht wird.
Damit solche einzigartigen Landschaften auch für kommende Generationen erhalten bleiben, braucht es Menschen, die genau hinschauen, Verantwortung übernehmen und sich Tag für Tag einsetzen – wie die Ranger:innen in Schleswig-Holstein. Ihre Arbeit ist für den Naturschutz unverzichtbar. Sie sind nicht nur Gebietsbetreuer:innen, sondern auch Forscher:innen, Bildungsbegleiter:innen, Frühwarnsystem und Ansprechpartner:innen für Besucher:innen in einem. Mit geschultem Blick erfassen sie Veränderungen in der Natur, schützen gefährdete Arten, organisieren Pflegemaßnahmen, klären auf und begeistern für die Natur. Kurz: Sie sind die stillen Held:innen im Hintergrund, ohne die wir viele Schutzgebiete längst verloren hätten.
Ohne diesen täglichen Einsatz würde auch ein Gebiet wie die Holmer Sandberge langsam verbuschen oder mit Wald zuwachsen – und mit ihnen würden lichtliebende Arten wie die Heidelerche, der Sandlaufkäfer oder das Silbergras verschwinden. Nur durch gezielte Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen, wie sie von den Ranger:innen begleitet und umgesetzt werden, bleibt diese einzigartige Dünenlandschaft erhalten.
Was mich besonders beeindruckt hat: Diese offene Sandlandschaft ist in Norddeutschland eine echte Rarität. Pflanzen und Tiere, die sich über Jahrtausende perfekt an diesen Lebensraum angepasst haben, finden kaum noch Rückzugsorte. Der Schutz dieser Flächen ist deshalb nicht irgendeine Aufgabe – er ist aktiver Artenschutz, gelebter Klimaschutz und wertvolle Bildungsarbeit zugleich.
Die Exkursion in die Holmer Sandberge hat mir noch einmal deutlich gemacht, wie entscheidend engagierte Menschen vor Ort für unsere Naturlandschaften sind. Schleswig-Holstein kann stolz sein auf solche besonderen Orte – und auf die Ranger:innen, die sich mit Fachwissen, Leidenschaft und großem Verantwortungsbewusstsein darum kümmern, dass sie erhalten bleiben.