Gedenken an den 20. Juli 1944

Gedenken an den 20. Juli 1944

Morgen, vor genau 80 Jahren, gab es ein Attentat auf Adolf Hitler. Claus Schenk Graf von Stauffenberg platzierte eine Bombe unter einem Tisch in Hitlers Hauptquartier. Die Bombe explodierte, aber Hitler überlebte. Gleichzeitig versuchten die Verschwörer in Berlin und anderen Städten, die Macht zu übernehmen. Auch dieser Versuch scheiterte. Viele der Männer und Frauen des 20. Juli und ihre Verwandten wurden verhaftet, eingesperrt und oft nach Schauprozessen hingerichtet.
Das Attentat war ein bekannter Versuch des deutschen Widerstands, Hitler zu stürzen. Die Historiker sind sich einig, dass die Veränderungen, die sie wollten, nicht auf einen demokratischen Staat nach heutigen Vorstellungen abzielten. Aber wir gedenken der Tat selbst: dem Versuch, unter Einsatz des eigenen Lebens, das NS-Regime zu stoppen.
Wenig bekannt sind die vielen Menschen, die im Kleinen Widerstand leisteten. Georg Elser, ein Schreiner aus Württemberg, plante 1939 allein ein Attentat auf Hitler, das ebenfalls scheiterte. Andere versteckten Verfolgte oder äußerten sich offen gegen die Verbrechen des NS-Regimes.
Die Verschwörer des 20. Juli unternahmen etwas gegen das verbrecherische Regime im Bewusstsein des hohen Risikos. Angesichts aktueller politischer Entwicklungen, die 80 Jahre später wieder autoritäre Stimmen laut werden lassen, sind wir alle gefordert. Unser Handeln muss entschlossener sein, da wir eine demokratische Gesellschaft erhalten und verteidigen müssen.
Ich vertraue auf die Mehrheit der Menschen in Deutschland, die Freiheit, Menschenwürde, Demokratie und Rechtsstaat schätzen. Es braucht aber den Willen, diese Prinzipien zu verteidigen. Demokratinnen und Demokraten dürfen es nie wieder zulassen, dass sie nur unter Einsatz ihres Lebens eine Perspektive für ein Leben in Freiheit, Würde und Demokratie erlangen können. Wehren wir den Anfängen, damit ein 20. Juli 1944 nie wieder notwendig sein wird. Gedenken wir der vielen, die gegen das NS-Regime ihr Leben riskierten oder verloren.

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